Die Löwen-U17 steht am 6. Spieltag in der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest vor einer Herkulesaufgabe. Mit dem VfB Stuttgart kommt am Freitag, 1. September 2023, der Spitzenreiter nach Giesing. Anpfiff auf Platz 5 auf dem Trainingsgelände an der Grünwalder Straße 114 ist um 13 Uhr
Während der Nachwuchs der Schwaben in der Tabelle ganz oben steht, sind die Junglöwen ganz unten zu finden. Beide Teams trafen schon in der Vorbereitung in Raubling aufeinander. Der VfB gewann mit 6:2. Dabei wurde bereits offenbar, was sich in den bisherigen fünf Ligaspielen beim Team von Trainer Felix Hirschnagl wie ein Roter Faden durchzog: Die Junglöwen spielen eine Halbzeit gut mit, kassieren dann innerhalb kürzester Zeit zwei Gegentreffer und finden nicht mehr zurück in die Partie. Gegen Stuttgart stand es zur Pause 1:1. „Wir haben gut gespielt, dann aber in der 2. Halbzeit auf die Nuss bekommen“, kommentiert Hirschnagl rückblickend die Partie. Gegentor zwei und drei fielen in der 53. und 55. Minute.
Was damals niemand ahnte: Dieses Spiel sollte eine Blaupause für die Saison sein. Fast in jeder Partie gab es nach ordentlicher 1. Halbzeit im zweiten Durchgang ein Doppelschlag innerhalb kürzester Zeit. „Wir verteidigen und greifen nicht über 90 Minuten mit der gleichen Intensität an. Daran arbeiten wir täglich. Bei den Jungs muss irgendwann ein Lernprozess einsetzen“, sagt Hirschnagl, für den die Aussetzer auch nur schwer zu begreifen sind. „Ich wiederhole mich ständig. Wir haben in der B-Junioren-Bundesliga die Möglichkeit, uns mit den Besten zu messen. Da sollten wir mit Demut und Entschlossenheit annehmen und entsprechend an die Aufgabe drangehen.“ Erneut liege eine gute Trainingswoche hinter dem Team. Es habe alles gepasst.
Hirschnagl und sein Trainerteam versuchen alles, um die Ursachen für die Aussetzer zu beseitigen. „Oberstes Ziel ist es, 20 Wettkämpfer zu erziehen“, erklärt der 39-Jährige, „die egal, ob im Training oder im Spiel, immer gewinnen wollen. Das fehlt uns derzeit. Aber diese Eigenmotivation, diese Grundstimmung brauchen wir.“ Deswegen stehen in den Übungseinheiten fast nur Wettkämpfe und Spiele in Gleichzahl auf dem Programm, „damit die Jungs lernen, sich durchzusetzen!“
Mit Luca Wagenspöck und Levente Pozderka fallen zwei Spieler aus, die Hirschnagl gut hätte gebrauchen können. „Luca hatte aufsteigende Form, leider hat er sich im Training verletzt. Ähnlich verhält es sich bei Pozderka. „Schade, dass wir ihn nicht konstant aufs Feld bringen können.“ Der schnelle Außenstürmer Owen Osagie wird zwar im Kader stehen, wie lange er durchhält ist wegen seiner Patellasehnenproblemen fraglich. Wenigstens gab Efe Karakoc bei der 0:3-Auswärtsniederlage beim 1. FC Nürnberg, bei der die Junglöwen mehr als eine Stunde in Überzahl agierten, ein vielversprechendes Debüt, ist auch gegen Stuttgart eine Option.