Keeper Julius Schmid war bei allen drei Gegentreffern machtlos. Foto: Joachim MentelKeeper Julius Schmid war bei allen drei Gegentreffern machtlos. Foto: Joachim Mentel

Die Löwen-U21 setzt ihre Negativserie 2024 fort und verlor auch das dritte Spiel in Folge bei Türkspor Augsburg mit 2:3. Jeton Abazi hatte per Foulelfmeter (5.) die Gastgeber in Führung gebracht. Marc Zimmermann (37.) und Samir Neziri (56.) drehten die Partie, ehe Kerem Cakin (66.) und Mehmet Fidan (85.) den Fuggerstädtern die drei Punkte sichern konnten.

Es begann alles andere als optimal. In der 4. Minute schien ein gefährlicher Angriff der Gastgeber bereits geklärt, Jeton Abazi lief mit dem Ball vom Tor weg, Marc Zimmermann ging zum Ball, sein Gegenspieler fiel mit einem lauten Schrei und Schiedsrichter Ilirjan Morina zeigte sofort auf den Punkt. Abazi lief selbst an, Julius Schmid sprang in die richtige Ecke, war auch am Schuss dran, konnte den Treffer aber nicht verhindern (5.). Nach einer Viertelstunde wurden auch mal die kleinen Löwen gefährlich. Moritz Rem hatte von links zu Eliot Muteba gepasst, der halblinks aus der Drehung abzog, sein 16-Meter-Schuss ging aber übers Augsburger Tor (16.). Glück hatten die Löwen, als ein Rückpass von Rem etwas zu kurz geraten war, Torhüter Schmid weit vor seinem Tor stand, Abazi von rechts selbst abzuschließen wollte, sein Schuss aufs leere Tor aber zu schwach und ungenau war, so dass die Sechzger klären konnten (20.). Im Anschluss an eine Ecke von rechts nahm Emre Kurt am ersten Pfosten die Hereingabe aus acht Metern direkt, setzte die Kugel aber neben den rechten Pfosten (22.). Den Sechzgern gelang nach vorne zunächst wenig. Ein Eckball durch Devin Sür von der rechten Seite verpasste Sean Dulic in der Mitte per Kopf knapp (31.). Kurz danach kam Milos Cocic links am Fünfmeterraum zum Abschluss, setzte die Kugel aber aus spitzem Winkel ans Außennetz (32.). Der Ausgleich fiel dann auch nach einem Standard. Sür hatte einen Eckball hoch in den Strafraum geflankt, die Kugel rutschte auf Zimmermann im Rückraum durch, der halblinks an der Strafraumkante abzog und mit seinem Drehschuss zum 1:1 ins rechte obere Eck traf (37.). Mit diesem Ergebnis ging’s auch in die Pause.

Kurz nach Wiederanpfiff vergab Samir Neziri die Riesenchance zur Führung. Rem hatte von links quergelegt, der Löwen-Stürmer schloss aus der Drehung von der Fünfmeterkante ab, brachte aber nur ein Schüsschen auf das Tor von Batuhan Tepe (46.). Auf der anderen Seite zielte Kerem Cakin aus 17 Metern rechts am Tor vorbei (52.). Im Gegenzug flankte Sür von rechts in die Mitte, Rem am linken Fünfmetereck kam mit dem Fuß an den Ball, brachte ihn aber nicht aufs Tor, den Querschläger nahm Sür halbrechts direkt, setzte ihn aber am kurzen Eck vorbei. Zwei Minuten später kam Eliot Muteba an der Strafraumkante zum Abschluss, sein Schuss wurde aber entscheidend abgefälscht, ging am langen Eck vorbei (55.). Die anschließende Ecke von rechts durch Sür führte dann zum hochverdienten 2:1. Die Hereingabe verlängerte Neziri am ersten Pfosten mit dem Kopf ins lange Eck. In der 65. Minute hatten die Löwen Glück, als nach einem abgewehrten Freistoß Dominik Krachtus aus 16 Metern zum Abschluss kam, aber den Schuss knapp über die Querlatte setzte. Kurz danach gab es ein n Eckball von der rechten Seite für Türkspor. Dieser wurde kurz ausgeführt, Sebastian Mittterhuber flankte in die Mitte, Karvar Turgay verlängerte am ersten Pfosten per Kopf den Ball nach hinten, wo Kerem Cakin vollkommen frei nur noch zum 2:2 abstauben musste (66.). In der 73. Minute setzte Krachtus einen Freistoß am rechten Strafraumeck ans Außennetz des kurzen Ecks. Auf der anderen Seite leitete Neziri das Spielgerät direkt auf Muteba weiter, der kollidierte am Fünfmeterraum mit dem Keeper beim Schussversuch. Die Forderung der Löwen in dieser Szene nach einem Elfmeter blieb jedoch vom Unparteiischen unerhört (74.). Nach einer Kopfballabwehr nahm Zimmermann den Ball aus 20 Metern direkt aus der Luft, hämmert ihn aber gegen die Oberkante der Latte (77.). In der 86. Minute bekamen die Löwen den Ball im Strafraum nicht geklärt. Mitterhuber flankte von links an den zweiten Pfosten, Karvar nahm die Kugel mit vollem Risiko direkt, produzierte einen Querschläger, den Mehmet Fidan am  Elfmeterpunkt zum 3:2 ins rechte Eck einköpfte. Von diesem Schock erholten sich die Sechzger nicht mehr. Eher hätte Türkspor in der Schlussphase noch einen Treffer erzielt. Somit kassierten die kleinen Löwen in diesem Jahr die dritte Niederlage in Serie.

Einmal mehr war U21-Coach Frank Schmöller über den Auftritt seines Teams verärgert. „Das zieht sich wie ein blauer Faden durch. Wir verschlafen die ersten Minuten, bekommen ein Gegentor, fighten uns durch ein wunderschönes Tor zurück, kommen gut aus der Halbzeit und hatten schon vor dem 2:1 zwei, drei Großchancen.“ Nach der Führung sei sein Team wieder in alte Muster gefallen. „Das ist wie ein Virus. Wir machen dann 10 Prozent weniger, während der Gegner emotionaler wird.“

Der 57-Jährige beklagte sich, dass seine Mannschaft sich auf das wilde Spiel von Türkspor einließ. „Das ist dann auch nicht mehr lustig, wie das 2:2 fällt. Uns fehlt dann einfach die Galligkeit und die Fokussierung auf das Wesentliche. Und dann kassieren wir auch noch das 2:3!“ Für Schmöller war es ein Spiel einer U16 gegen eine Herrenmannschaft. „Das ist bei uns Jugend forscht oder Jugend naiv, was wir in den letzten 20 Minuten veranstaltet haben. Die Niederlage haben wir uns komplett selbst zuzuschreiben. Wir haben den Gegner erst zurück ins Spiel geholt. Derzeit stellt mich die Mannschaft vor ein Rätsel!“


STENOGRAMM

U21 Bayernliga Süd, 25. Spieltag, 17.03.2023, 14 Uhr
Türkspor Augsburg – TSV 1860 München II 3:2 (1:1)

TSV 1860 München II
Schmid (Tor) – Karl (62., Thönig), Seils, Dulic, Rem – Brönauer (86., Zehetbauer), Zimmermann, Cocic (83., Seidl) – Sür, Neziri, Muteba.

Tore
1:0 Abazi (5., Foulelfmeter), 1:1 Zimmermann (37.), 1:2 Neziri (56.), 2:2 Cakin (66.). 3:2 Fidan (85.)

Gelbe Karten
Demir, Krachtus, Abazi, Aydin, Karvar, Cakin –

Zuschauer
140 Bezirkssportanlage Haunstetten

Schiedsrichter
Ilirjan Morina (Ergoldsbach); Assistenten: Thomas Huber (Dornwang), Alexander Stadler (Mariakirchen)

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