Der Torjäger vom Dienst, David Matijevic, traf gegen die Schanzer doppelt. Foto: Frank Peters
Die U16 der Junglöwen erlebte einen bitteren beim Gastspiel in Ingolstadt am Samstagnachmittag, 5. April 2025, in der U17-Bayernliga. Bis zur 80. Minute führten die Schützlinge von Peter Ulbricht mit 3:1, dann nahm das Unheil seinen Lauf und am Ende stand ein 3:3 gegen die U16 der Schanzer zu Buche.
Die Partie bei besten Bedingungen und frühlingshaften Temperaturen begann für die Junglöwen denkbar schlecht. Keine zwei Minuten waren gespielt, als sich Kepper Dennis Duru einen Patzer im Aufbauspiel leistete und die Hausherren zum 1:0 einschieben konnten. Es entwickelte sich ein chancenarmes Spiel, in welchem die Löwen aber immer dominanter und besonders nach ruhenden Bällen gefährlicher wurden. So war es nach 18 Minuten Innenverteidiger Benedek Kimmel, der einen verlängerten Eckball akrobatisch zum Ausgleich über die Linie bugsierte (18.). Bis zum Seitenwechsel passierte nicht mehr viel, beide Mannschaften agierten zu fehlerhaft und oftmals zu ungenau, sodass es ohne weitere Höhepunkte in die Kabinen ging.
Nach Wiederanpfiff sollte es dann allerdings richtig turbulent werden. Mit großem Willen und Entschlossenheit kehrten die Junglöwen auf den Platz zurück, Cheftrainer Peter Ulbricht hatte in der Halbzeitansprache offenbar die richtigen Worte gewählt. Es lief die 47. Minute, als Yuto Nitta zum Eckball schritt und die Kugel gefährlich vor das FCI-Gehäuse zog. Einmal abgewehrt, war der starke Julius Peters auf dem Posten, machte den Ball nochmal scharf und fand mit seinem präzisen Chipball aus halbrechter Position den Kopf von Goalgetter David Matijevic, der sich diese Chance nicht entgehen ließ und aus sechs Metern einköpfte. Keine zehn Zeigerumdrehungen später legte sich Yuto Nitta das Leder erneut zum Eckball zurecht. Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk fand seine Hereingabe diesmal auf direktem Wege Matijevic, der hochstieg und in feinster Horst Hrubesch-Manier unhaltbar ins lange Kreuzeck einnickte (56.).
Innenverteidiger Benedek Kimmel hatte akrobatisch den ersten Treffer für die Junglöwen erzielt. Foto: Frank Peters
Damit schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein, doch an diesem Samstagmittag sollte alles ganz anders kommen. Der bereits Gelb verwarnte Maximilian Riedelsberger beging ein unnötiges Foulspiel und wurde via Ampelkarte vorzeitig zum Duschen geschickt (75.), Manuel Keller vergab eine Riesenchance auf das 4:1, als er im Eins-gegen-Eins mit dem Ingolstädter Keeper die falsche Entscheidung traf (77.). Urplötzlich wurde es hektisch auf dem Kunstrasen: Lukas Rossa vertändelte den Ball im Spielaufbau auf Höhe der Mittellinie, die ungeordnete Löwen-Hintermannschaft bekam keinen Druck auf den FCI-Angreifer, der sich aus 16 Metern ein Herz fasste und per traumhaftem Schlenzer ins lange Kreuzeck auf 2:3 verkürzte (80.). Die Weiß-Blauen kamen nun nicht mehr aus dem Schwitzkasten der Schanzer, die in Überzahl nun auf den Ausgleich drückten. In der 4. Minute der Nachspielzeit kam, was kommen musste: Gleich mehrfach verpassten es die Gäste, den Ball entscheidend und entschlossen zu klären. Am Ende einer langen Fehlerkette wusste sich Jonas Mantsch nur noch mit einem Foulspiel im Strafraum zu helfen. Die Hausherren verwandelten sicher, unmittelbar später pfiff der Referee die Partie ab.
„Wie schon vor zwei Wochen in Memmingen haben wir völlig ohne Not erneut Punkte liegengelassen, das darf in dieser Art und Weise nicht passieren. In solch einer Schlussphase wie heute muss eine Mannschaft in der Lage sein, geschlossen zu verteidigen und alles reinzuwerfen, was sie hat. Das haben wir verweigert und deshalb auch völlig zurecht einen erneuten Denkzettel bekommen“, zeigte sich Ulbricht nach dem Schlusspfiff erzürnt. „Das Verhältnis aus Angriff und Verteidigung passt bei uns derzeit nicht – das gilt es schleunigst wieder anzupassen“, so der Übungsleiter weiter, dessen Team zwar immer noch die beste Defensivreihe der Liga stellt, jedoch in den ersten fünf Partien der Rückrunde mit neun Gegentreffern bereits fast so viele Treffer hinnehmen musste wie in der gesamten Hinrunde (10).