Auch nach dem 3. Spieltag bleibt die weiße Weste der U19 in der Junioren-Bundesliga Süd/Südwest ohne Fleck. Gegen den VfB Stuttgart, der ebenfalls mit zwei Siegen angereist war, gab es einen hart erkämpften 2:0-Erfolg.
Kurz nach der Führung per Handelfmeter durch Mike Ott in der 53. Minute sah Peter Kurzweg eine umstrittene Rote Karte (55.). Die Junglöwen mussten somit 35 Minuten mit einem Mann weniger überstehen, schafften aber in der 64. Minute durch Julian Weigl sogar das 2:0.
In den ersten 45 Minuten dominierten optisch die Schwaben die Partie, ohne zu klaren Torchancen zu kommen. Die Junglöwen versuchten immer wieder Nadelstiche zu setzen, kamen aber ebenfalls zu keinen nennenswerten Möglichkeiten. Nur einmal konnte sich Marius Wolf gut durchsetzten, der anschließende Pass fand jedoch keinen Adressaten.
In der Kabine forderte Löwen-Trainer Ivica Erceg sein Team auf, die zweiten 45 Minuten aktiver zu bestreiten. Dieser Plan ging auf. In der 52. Minute setzte sich Julian Weigl auf der linken Seite durch, seine Hereingabe wehrte Milos Degenek mit der Hand ab, Schiedsrichter Tobias Ebe entschied sofort auf Elfmeter. Mike Ott lief an, verwandelte sicher gegen Konstantin Fuhry im VfB-Tor zur 1:0-Führung (53.). Zwei Minuten später stand die Hintermannschaft der Junglöwen bei einem Pass in die Tiefe schlecht, der schnelle Tobias Werner kam im Zentrum ans Leder, Peter Kurzweg musste Kopf und Kragen riskieren, um den Stuttgarter Stürmer zu stoppen. Der Verteidiger, der von der Seite kam, spielte zwar ganz klar den Ball, Werner fiel trotzdem bei dem Tackling. Zum Schrecken der Sechzger wertete der Unparteiische diese Szene als Foulspiel, zeigte Kurzweg als letztem Mann die Rote Karte (55.). Zudem war auch die Freistoß-Position für Michael Netolitzky im 1860-Tor äußerst gefährlich, doch der Schuss von Timo Cecen aus 18 Metern ging knapp am Tor vorbei (56.). Trainer Erceg reagierte auf die mehr als halbstündige Unterzahl mit taktischen Wechseln, um die Defensive zu stabilisieren. Trotzdem blieben die Löwen bei Kontern gefährlich. Einer führte in der 64. Minute zum 2:0. Nach einem Pass von Ott tauchte Weigl seitlich vor Fuhry auf, schlenzte das Leder aus acht Metern hoch ins lange Eck zum 2:0. Vier Minuten später traf Sebastian Wieböck mit einem 25-Meter-Volleyschuss nur die Latte (68.). Stuttgart warf in der Schlussphase alles nach vorne, doch die Löwen-Verteidigung stand sicher, ließ nichts mehr anbrennen.
„Wir standen in dieser Phase sicher, haben gut verteidigt“, kommentierte Löwen-Trainer Ivica Erceg die letzten 20 Minuten und freute sich über die drei Punkte gegen eine starke Stuttgarter Mannschaft. „Mit der Leistung in der 2. Halbzeit bin ich zufrieden, mit den ersten 45 Minuten nicht“, so sein Resümee. „Ich hätte gerne gesehen, dass wir vor der Pause dominanter auftreten und uns mehr Chancen herausspielen. Der VfB war optisch überlegen, hatte mehr Ballbesitz.“ Dies änderte sich im zweiten Durchgang. „Da waren wir aktiver bis zum Platzverweis. In Unterzahl mussten wir taktisch umstellen, aber auch das hat die Mannschaft gut gelöst und nach einem Konter sogar das 2:0 erzielt. Kämpferisch bin ich absolut zufrieden, fußballerisch war mit einem Mann weniger nicht mehr zu erwarten.“
TSV 1860 München - VfB Stuttgart 2:0 (0:0)
Aufstellung
TSV 1860 München
Netolitzky
Scheidl, Kurzweg, Burger, Felix Weber
Marius Wolf (61. Lüders), Taffershofer, Weigl, Köppel (52. Wittek)
Ott (82. Ngu'ewodo)
Danner (54. Wiesböck)
VfB Stuttgart
Fuhry
Büyüksakarya, Akkaya (80. Wilske), Lovric, Yalcin
Degenek (65. Hölzli)
Patrick Schwarz, Mende (71. Lohkemper)
Cecen Werner, Gümüs
Statistik
Zuschauer
200
Tore
1:0 Ott (53. Handelfmeter)
2:0 Weigl (64.)
Schiedsrichter
Tobias Ebe (Friedrichshafen)
Verwarnungen Gelb
Köppel, Weigl
Gümüs, Yalcin
Verwarnungen Rot
Kurzweg (55. grobes Foulspiel)