Trotz Dominanz über weite Strecken stand die Junglöwen-U17 am Ende mit leeren Händen da. Foto: Dirk Fiedler
Die Löwen-U17 gaben in der Nachspielzeit das Spiel endgültig aus der Hand, verloren mit 2:3 gegen Jahn Regensburg. Job Musuasua hatte das Team von Felix Hirschnagl in Führung gebracht (23.), Lenny Müller gleich vor der Pause aus (45.+ 4). Nach der erneuten Führung der Sechzger durch Loris Husic (52.), sorgte erst Oliver Wolski für den Ausgleich (60.), bevor Raphael Steudtner mit der letzten Aktion des Spiels den Junglöwen den Knockout versetzte (90.+4).
Die Junglöwen kamen gut in die Partie. Ein Zwischending von Schuss und Flanke durch Santiago Peluso Briceno von der rechten Seite verpasste Noah Plöttner am Fünfmeterraum knapp (5.). In der 13. Minute musste sich Leon Erkocaoglan bei einem Flachschuss halbrechts von Lenny Müller von der Strafraumkante strecken, um den Ball um den linken Pfosten zu lenken. Nach einer Hereingabe von links durch Georgios Genidis nahm Leon Rexhaj am Elfmeterpunkt den Ball direkt, zielte aber genau auf Torwart Timo Kurzka, der mit einem Reflex den Schuss abwehren konnte (18.). In der 23. Minute ging Job Musuasua halblinks in eine zu kurze Rückgabe von Jakob Krauss auf seinen Torwart, legte den Ball rechts am Keeper vorbei und traf zum 1:0. Nach einer halben Stunde unterbrach Schiedsrichter Sebastian Stadlmayr die Partie, ließ sich von 1860-Physiotherapeutin Andrea Paternoster behandeln. Es ging aber für ihn nicht weiter. Assistent Maximilian Hafeneder sprang für ihn ein. Den Job des Linienrichters übernahm Stefan Lex. Bis sich der Ex-Profi umgezogen hatte, ruhte die Partie. Nach knapp einer Viertelstunde wurde sie dann fortgesetzt. Irgendwie hatten die Oberpfälzer die Unterbrechung besser verkraftet als die Junglöwen. Mubin Limkoski spielte an der Mittellinie den Ball in den Lauf von Müller, der frei auf Erkocaoglan zulief und aus 15 Metern mit links ins rechte untere Eck zum 1:1 traf (45.+4). Kurz danach prüfte Christian Koch mit einer Direktabnahme aus 20 Metern Erkocaoglan (45.+5). Per Hacke legte wenig später Koch auf Oliver Wolski ab, der bei seinem Schuss am Elfmeterpunkt gerade noch entscheidend gestört werden konnte (45.+13). So blieb es zur Pause beim 1:1.
Nach Wiederanpfiiff setzte Mustafa Tekin sich auf der linken Seite durch, legte den Ball zurück auf Genidis, der aber bei seinem Abschluss halblinks aus acht Metern zu viel Rückenlage hatte, die Kugel über die Querlatte setzte (48.). Besser machte es Loris Husic in der 52. Minute. Genidis hatte die Abwehr von links überflankt, der Mittelfeldspieler nahm den Ball am zweiten Pfosten direkt, traf aus sieben Metern zum 2:1 ins lange Eck. Ein Distanzschuss von Lance Fiedler wurde von einem Regensburger abgefälscht, landete als Bogenlampe auf dem Kopf von Husic, der aber die Kugel aus sieben Metern nicht platzieren konnte, genau auf den Torhüter köpfte (58.). Das Tor fiel auf der anderen Seite. Nach einem Pass von Müller in die Tiefe lief Oliver Wolski zwischen den beiden Innenverteidiger frei auf Erkocaoglan zu, traf aus halblinker Position zum 2:2 ins kurze Eck (60.). In der 65. Minute verhinderte der Löwen-Keeper bei einem Kopfball des freistehenden Wolski am zweiten Pfosten den Rückstand (65.). Auf der anderen Seite fehlte einem Rechtsschuss von Genidis an der Strafraumkante die nötige Härte (66.). Der eingewechselte Efe Karakoc war nach einem Konter zu eigensinnig, anstatt zu passen schloss er auf der rechten Seite selbst ab, traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz (70.). Nun ging es hin und her, wobei die Sechzger den physisch besseren Eindruck machten. Koch setzte nach einem Konter der Regensburger aus halblinker Position den Ball am langen Eck vorbei (79.). Nach einem Pass in den Strafraum von Rexhaj scheiterte Genidis aus acht Metern an Torhüter Kurzka (83.). Ein Schuss von Husic aus 16 Metern entschärfte der Jahn-Keeper in der 86. Minute. Die Junglöwen drängten auf den Siegtreffer, doch es fehlte oft die Präzision und Entschlossenheit am gegnerischen Strafraum. Auch die vielen Standards brachten keinen Erfolg. Effektiver waren die Gäste. Nach einem Eckball von rechts durch Koch sorgte Raphael Steudtner mit einem Kopfball aus sechs Metern ins rechte Kreuzeck für den Lucky Punch (90.+4). Direkt danach war Schluss.
„Bis zur Verletzung des Schiedsrichters waren wir gut drin“, analysierte U17-Coach Felix Hirschnagl. „Wir haben verdient geführt, hinten kaum etwas zugelassen. Nach der Unterbrechung sind wir nicht gut reingekommen und haben das 1:1 kassiert.“ Nach der Pause habe sein Team wieder an die Anfangsphase angeknüpft, verdient das 2:1 erzielt. „Aber anstatt auf 3:1 oder 4:1 zu stellen, reicht ein langer Ball, um Regensburg zurück ins Spiel zu bringen“, ärgerte sich der 39-Jährige über die defensive Ordnung in dieser Szene. „Zu allem Überfluss kriegen wir mit dem letzten Eckball das 2:3. Das ist extrem bitter, wenn du vorne die Chancen nicht nutzt und hinten zu leichte Gegentore kassierst. Dadurch stehen wir am Ende mal wieder mit leeren Händen da!“
STENOGRAMM
U17, 24. Spieltag B-Junioren-Bundesliga, 14.04.2024, 11 Uhr
TSV 1860 München – SSV Jahn Regensburg 2:3 (1:1)
TSV 1860 München
Erkocaoglan (Tor) – Peluso Briceno (56., Mühl), Krasniqi, Djaleu (82., Sestito), Fiedler – Rexhaj, Husic, Tekin – Musuasua (67., Karakoc), Plöttner, Genidis
Tore
1:0 Musuasua (23.), 1:1 Müller (45.+ 4), 2:1 Husic (52.), 2:2 Wolski (60.), 2:3 Steudtner (90.+4)
Gelbe Karten
Genidis – Heid, Krauss, Koch, Müller, Lehmeier
Zuschauer
75 auf dem 1860-Trainingsgelände
Schiedsrichter
Sebastian Stadlmayr (Donaumünster); Assistenten: Maximilian Hafeneder (Holzkirchen), Joscha Link (Lehrensteinsfeld)
