Die Löwen-U17 feierte gegen den Tabellenzweiten FC Augsburg einen 2:1-Erfolg und ist damit seit fünf Spielen unbesiegt. Efe Karakoc (9.) und Hlib Mitin (33.) hatten die Giesinger in Führung gebracht, den Fuggerstädtern gelang lediglich durch Elias Gröger der Anschlusstreffer (78.).
Die erste Chance des Spiels besaßen die Gäste. Aras Leloglu hatte den Ball in Richtung Elfmeterpunkt gechipt, Dustin Buck nahm am Elfmeterpunkt das Spielgerät mit der Brust mit, legte es dann vom linken auf den rechten Fuß, schloss direkt aus sieben Metern ab, Luca Scholl im 1860-Tor wehrte den Schuss aufs kurze Eck mit dem linken Fuß ab (8.). Im Gegenzug erzielten die Junglöwen die Führung. Edon Krasniqi hatte den Konter mit einem Pass auf rechts zu Hlib Mitin eingeleitet, der passte direkt wieder auf den durchgestarteten Krasniqi, der am rechten Strafraumeck den Ball querlegte. Efe Karakoc war vor seinem Gegenspieler am Spielgerät und versenkte es aus sieben Metern im Fallen unter der Latte zur Führung (9.). In der 18. Minute ließ Karakoc auf der linken Seite drei Augsburger stehen, zog nach innen, schloss aus 14 Metern mit rechts ab. Sein Schuss war aber zu zentral auf Arlind Qela, dem Bruder von U19-Keeper Miran Qela, der damit keine Mühe hatte. Die Fuggerstädter drückten auf den Ausgleich, hatten einige Standards, die von den Junglöwen aber gut verteidigt wurden. In der 28. Minute hatten die Sechzger jedoch eine gehörige Portion Glück. Nach einem Eckball von rechts kam der Ball als Bogenlampe aufs kurze Eck, dort köpfte ihn Louis Stöcker aus kurzer Distanz an die Latte. Eine Linksflanke von Leonardo Knauer konnten die Augsburger zunächst abwehren, Loris Husic nahm aus 18 Metern den Abpraller direkt, sein Abschluss wäre jedoch links am Tor vorbeigegangen, aber da stand Mitin, der den Schuss am Fünfer ins kurze Eck zum 2:0 abfälschte (33.). Die 2:0-Führung nahmen die Giesinger mit in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff drängten die Gäste auf den Anschlusstreffer, fanden aber kein Mittel, die gut positionierte 1860-Abwehr zu überspielen. Der Elf-Tore-Schütze Buck war bei Ludwig Estermann und Bruno Mühl gut aufgehoben. Eine Hereingabe von links faustete Löwen-Keeper Scholl über den hinter ihm lauernden Buck hinweg (69.). Nach einem Ballverlust im Spielaufbau bekam Buck die Kugel tief gespielt, kam halblinks im Strafraum aus 13 Metern zum Abschluss. Sein Schuss prallte an den rechten Innenpfosten und flog von dort in die Arme von Scholl (75.). Drei Minuten später überwand Elias Gröger mit einem „Sonntagsschuss“ Scholl im 1860-Tor. Er hatte fünf Meter vorm linken Strafraumeck einfach draufgehalten, die Kugel schlug im linken Kreuzeck zum 1:2 ein (78.). Eine Minute später hatte Karakoc die Möglichkeit, den alten Abstand wieder herzustellen. Er kam links aus 14 Metern zum Abschluss, sein Schuss wurde aber sichere Beute von Qela im Augsburger Tor (79.). Auf der anderen Seite hatte Lelogu von rechts scharf nach innen gepasst, wo Milo Adleff am ersten Pfosten die Hereingabe im Fünfmeterraum per Hacke aufs Tor beförderte, Estermann aber vor der Linie klären konnte (80.). In der 82. Minute konnte der eingewechselte Paul Sturm im Strafraum nur durch ein Foul gebremst werden. Schiedsrichter Tim Bruckner entschied sofort auf Elfmeter. Der Gefoulte lief selbst an, setzte seinen Schuss aber an den linken Pfosten (83.). So ging das Zittern weiter. In der 4. Minute der Nachspielzeit scheiterte Karakoc zweimal mit Schüssen im Strafraum an Qela. Mit Herz und Leidenschaft blieben die Junglöwen auch im fünften Spiel in Folge unbesiegt, festigten damit ihren 3. Tabellenplatz und konnten den Rückstand auf das zweitplatzierte Augsburg auf einen Zähler verringern.
„Heute hatten wir das Glück des Tüchtigen“, fand Trainer Christian Stegmaier, „wir haben immer einen Fuß dazwischen bekommen, immer bis zum Ende verteidigt. Ein Riesenkompliment an die Truppe. Es war sicher nicht einfach bei der Hitze. Zudem hat der Gegner uns alles abverlangt.“
Den 33-Jährigen freute besonders, „dass der Matchplan fast perfekt aufgegangen ist. So etwas lässt das Trainerteam und die Mannschaft weiter zusammenwachsen.“ Seine Jungs hätten die Räume bespielt, die Augsburg ihnen angeboten habe. „Wir haben eine andere Überzeugung als die letzten Wochen auf den Platz gebracht“, attestierte Stegmaier einen Reifeprozess bei seiner Mannschaft. „Spielentscheidend war, wie wir in der Box verteidigt haben. Jeder wusste, was er machen muss. Dabei waren wir heute sehr effektiv, hatten die Überzeugung, die Konter zu Ende zu spielen.“
Besonders freute Stegmaier, dass Paul Sturm nach Verletzung sein Comeback geben konnte und gleich Verantwortung übernahm. Damit, dass er die mögliche Vorentscheidung per Foulelfmeter vergab, konnte Stegmaier leben. „Das passiert“, lautete sein Kommentar, „da hatte er zu genau gezielt!“ Ein besonderes Lob gab’s auch für Torhüter Luca Scholl. „Er war sehr präsent, hat seine Vorderleute prima gecoacht.“
STENOGRAMM
U17, 7. Spieltag U17 DFB-Nachwuchsliga, 21.09.2024, 12.30 Uhr
TSV 1860 München – FC Augsburg 2:1 (2:0)
TSV 1860 München
Scholl (Tor) – Arnits, Mühl, Estermann, Knauer – Krasniqi, Husic, Lippmann –Schmid, Mitin, Karakoc
Tore
1:0 Karakoc (9.), 2:0 Mitin (33.), 2:1 Gröger (78.)
Bes. Vorkommnis
Sturm verschießt Foulelfmeter (84.)
Gelbe Karten
Arnits, Sturm – Buck, Adleff
Zuschauer
165 1860-Trainingsgelände
Schiedsrichter
Tim Bruckner (Waltenhofen-Hegge); Assistenten: Dominik Petzke (Surheim), Erhan Özcan (Augsburg)