Zum Start der Rückrunde empfängt die Löwen-U21 als Vorrundenmeister den TSV Grünwald. Anpfiff in der Kies-Arena (Talhofstr. 13, 82205 Gilching) ist am Samstag, 26. Oktober 2024 um 14 Uhr.
„Die Favoritenrolle können wir nicht wegschieben. Damit muss die Mannschaft umgehen“, sagt U21-Coach Felix Hirschnagl vor dem Derby, zumal der TSV Grünwald auf dem vorletzten Platz rangiert. Dass diese Spiele kein Selbstläufer sind, mussten die kleinen Löwen vergangenes Wochenende erfahren, als sie gegen Schlusslicht Rain gerade noch mit einem blauen Auge davongekommen waren. Bis in die Nachspielzeit stand es 1:1, dann gab es nach dem Blackout eines Gästespielers Elfmeter. Noah Klose nahm das Geschenk dankend an (90.+2). In der 5. Minute der Nachspielzeit traf Mike Gevorgyan sogar noch zum 3:1, wodurch das Team die Vorrunde auf Platz eins abschloss.
Wahrscheinlich wird es gegen den Aufsteiger auch nicht leichter. „Grünwald ist eine Wundertüte“, hat Hirschnagl erkannt. Am vergangenen Dienstag war er live dabei, als Grünwald im Nachholspiel dem FC Deisenhofen ein 2:2 abtrotzte. „Sie haben vier, fünf Unterschiedsspieler drin, haben aber für ihre Qualität zu wenig Punkte geholt“, findet der 40-Jährige. „Ich weiß auch nicht, woran es liegt. Aufgrund ihrer Einzelspieler finde ich sie super gefährlich.“
Fußballerisch sei das Team von Trainer Rainer Elfinger gut, habe aber Probleme gegen den Ball. „Wenn du sie spielen lässt, wenn sie ihre Qualität aufs Feld bringen, können sie super unangenehm werden“, hat Hirschnagl erkannt. „Dazu sind sie bei Standards sehr gefährlich.“ Er erinnert sich ungern an das Hinspiel, als das 2:1 für Grünwald im Anschluss an einen Eckball fiel. Am Ende siegten die jungen Giesinger nach zweimaligem Rückstand trotzdem noch mit 4:2.
Aufgrund des Hinspiels und der letzten Partie, „die für uns gut gelaufen ist, müssen wir gewarnt sein. In der Bayernliga kann jeder jeden schlagen“, erzählt Hirschnagl. Zumal er erneut seine Viererkette umbauen muss, da Alexander Benede fehlen wird, ebenso wie Martin Zentrich, der sich gegen Rain einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich zugezogen hat. Dazu werden die nächsten Wochen weiterhin Brahim Moumou und Damjan Dordan wegen muskulärer Probleme ausfallen. „Wenn sie fit sind, können sie uns nochmals richtig Qualität geben. Es ist unser Ziel, die beiden zurück in die Spur zu bringen.“
Das gilt auch für Philip Kuhn, der nach seinem Kreuzbandriss gegen Rain bereits die komplette 2. Halbzeit auf dem Platz stand. „Seine Einsatzzeit haben wir kontinuierlich gesteigert. Mal schauen, ob er für Samstag schon wieder ein Kandidat für die Startelf ist. Auf jeden Fall ist er sehr nahe dran“, erklärt Hirschnagl. Noch nicht ganz so weit ist Linksverteidiger Moritz Rem. „Er hat die Woche über fast voll trainiert. Wir werden ihn mit in den Kader nehmen“, kündigt der Coach an.
Ansonsten bleibe es vom Personal weiterhin spannend. „Wir müssen von Woche zu Woche schauen, dass wir innerhalb kürzester Zeit die Abläufe reinbekommen, weil wir ständig umbauen müssen. Bisher haben wir das immer irgendwie hinbekommen“, ist Hirschnagl froh über die Offenheit und Lernbereitschaft seines Teams. „Dadurch ist bei uns die Gegnervorbereitung kein Schwerpunkt. Wir müssen uns auf unsere Prinzipien konzentrieren, uns innerhalb weniger Tage immer wieder neu einspielen.“ Dass das so gut klappt, sei auch ein Verdienst der Spieler. Als Beispiel führt er Außenstürmer Evarist Samey an, der immer wieder auf der Linksverteidiger-Position ausgeholfen hat, oder Innenverteidiger Yannik Seils, der meist rechts in der Viererkette agierte. „Wir bilden flexibel aus“, scherzt Hirschnagl.